Qualifizierte Absagen – Teil des Employer Brandings?

Sind qualifizierte Bewerber – Absagen ein wichtiges Thema des Employer Brandings oder können Absagen z.B. aus Zeit- und Kostengründen vernachlässigt werden?

Ein Bewerber, der sich für eine Absage bedankt? Wer hat das schon erlebt? Die Mail eines Bewerbers hat mich zum Nachdenken gebracht, weshalb ich dieses Thema einmal aufgreifen möchte. Es war nicht das erste Mal, dass sich ein Bewerber für meine Absage bedankt hat. Er meinte, es kommt selten vor, dass man als Bewerber überhaupt eine Absage erhält. Kann das wirklich sein? Behandeln einige Unternehmen Bewerber, die sie nicht einstellen so stiefmütterlich und melden sich einfach gar nicht mehr?

Die Frage ist doch, wie stelle ich mich als Unternehmen nach außen dar und wie möchte ich wahrgenommen werden? Was zählt alles zum Employer Branding? Sicherlich der Webauftritt, die Karriereseiten, Stellenanzeigen und Mitarbeiter Benefits. Aber gehören auch Absagen dazu?

Diese Frage kann ich eindeutig mit Ja beantworten. Möchte ich als Unternehmen wahrgenommen werden, dass seinen Mitarbeitern Wertschätzung und Achtsamkeit für deren Wohlbefinden entgegenbringt, dann gehört es auch dazu, Bewerber wertschätzend zu behandeln egal in welcher Phase des Recruitingprozesses.

Absagen zu erteilen gehört dazu, am besten natürlich mit einer persönlichen wertschätzenden Note. Sicherlich erleichtern hier Bewerbermanagementsysteme das Thema Absagen aber auch hier sollte differenziert werden und nicht generell alle Absagen automatisiert versendet werden.

Eine Absage ist für einen Bewerber nicht schön, wertschätzend und in einem passenden zeitlichen Rahmen versendet, kann sie zum Employer Branding beitragen.

Wer möchte schon eine negative Bewertung in kununu oder google? In der Regel ist auch nicht bekannt, wie stark ein Bewerber in Branchenverbänden oder im Internet engagiert und vernetzt ist. Gelingt es einen Bewerber von der Art der Absage positiv zu überraschen, so dass er sich sogar für die Absage bedankt, empfiehlt er das Unternehmen vielleicht sogar weiter.